Fuß 5

Orthopädie

Beschwerden im Bereich des Fußes sind durch die natürlich hohe Belastung der komplexen Gelenkskette sehr häufig und werden durch Fehlbelastungen, Tragen von modischem oder falschem Schuhwerk, Bindegewebsschwäche oder verschleißbedingten Veränderungen verstärkt. 

Mit spezieller Physiotherapie, Eigentraining, orthopädischen Hilfsmitteln wie Schienen-, Einlagen- und Schuhversorgung, bezielten Injektionen mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Präparaten, Stoßwellen- und Strahlentherapie stehen eine Vielzahl von konservativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dabei profitieren Sie von der jahrelangen Erfahrung und den Forschungserkenntnissen unseres universitären Zentrums, sowie der engen Zusammenarbeit mit unseren Orthopädietechnikern.

Erst wenn konservative Maßnahmen zu keiner nachhaltigen Verbesserung der Beschwerden geführt haben, sollte ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden.

Dabei werden komplexe Fälle regelmäßig sowohl teamintern, als auch mit Spezialisten der Radiologie besprochen, um eine optimale, individuelle Therapie für den Patienten zu erzielen.

Eine Vielzahl von Operationen, insbesondere im Bereich des Vorfußes, können tagesklinisch durchgeführt werden. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Anästhesie, um den Aufenthalt für den Patienten so kurz und angenehm wie möglich zu gestalten. 


Hallux valgus und Spreizfuß

Häufig anlagebedingt, durch modisches Schuhwerk und Bindegewebsschwäche zusätzlich begünstigt, kommt es zu einer Fehlstellung des 1. Strahles mit einer begleitenden, schmerzhaften Entzündung des Schleimbeutels der Großzehe, Verrenkung der Sesambeine an der Fußsohle und Verdrängung der benachbarten Zehenstrahlen.

Sollten hier spezielle Bandagen und orthopädische Einlagen nach Maß zu keiner Linderung der Beschwerden führen, stehen je nach Ausmaß der Fehlstellung über 150 Verfahren an korrigierenden Operationstechniken zur Verfügung.

Unsere Spezialisten können die für Sie am besten geeignete Technik identifizieren.

Krallen- und Hammerzehen

Hauptsächlich durch Bindegewebsschwäche und Tragen von zu engem und zu hohem Schuhwerk kommt es zu Verformungen der Zehen. Hier können wir mit Sehnentransfers oder korrigierenden Versteifungsoperationen Ihre Zehe wieder begradigen. Entscheidend für die Wahl des Verfahrens ist der Schweregrad der Verformungen.

Schneiderballen

Ähnlich wie beim Hallux valgus kann es auch zu einer schmerzhaften Achsabweichung des 5. Zehenstrahls kommen. Hier kommen spezielle Korrekturtechniken zum Einsatz, wenn die konservativen Maßnahmen zu keinem zufriedenstellenden Erfolg führen.

Metatarsalgien

Bei chronischen Mittelfußschmerzen, häufig durch eine relative Überlänge des 2. bis 5. Zehenstrahles bedingt, verordnen wir orthopädische Spezialeinlagen nach Maß. Bei therapieresistenten Fällen führen wir verkürzende Eingriffe im Bereich der Mittelfußköpfchen durch.

Morton-Neurom

Eine Verdickung des Mittelfußnervs - auch häufig eine Folge einer Spreizfußfehlstellung - verursacht meist einschießende, brennende oder stechende Schmerzen.

Stützende Schuheinlagen, Infiltrationen bei Therapieresistenz, Dekompression (Entlastung) oder Entfernung des erkrankten Nervengewebes können gute Ergebnisse erzielen.

Hallux rigidus

Der Gelenkverschleiß (Arthrose) im Großzehengrundgelenk führt oft zu einer sehr schmerzhaften Einschränkung des Abrollverhaltens. Je nach Ausmaß der Gelenkzerstörung können wir Spezialeinlagen, eine Abtragung und Glättung von Knochenspornen (Cheilektomie, Arthroplastik) oder eine Versteifungsoperation (Arthrodese) anbieten. Ein künstlicher Ersatz des Großzehengrundgelenkes wird an unserer Abteilung derzeit nicht durchgeführt, da die Haltbarkeit der Prothese bislang nicht zufriedenstellend ist.

Plattfuß

Bei der Wahl des Therapieverfahrens der Plattfußdeformität ist entscheidend, wie beweglich ihr Fuß noch ist. Neben weichteiligen Verfahren wie Sehnenverlagerungen und Bandraffungen werden knöcherne Korrekturen oder sogar Teilversteifungen am Rückfuß durchgeführt. Dabei kommen modernste Spezialimplantate zum Einsatz.

Rückfuß-Fehlstellungen

Fehlstellungen im Rückfuß sind meist Folgezustände komplexer Krankheitsbilder mit erheblicher Funktionseinschränkung, die zu teilweise schweren Deformierungen führen. Allgemeine Erkrankungen wie Diabetes und Rheuma oder auch Folgen von Verletzungen und Knochenbrüchen beeinflussen die Funktion des Fußes erheblich.

Nach einer hochdifferenzierten Diagnostik (Röntgen, CT, MRT, Fußabdruck) werden von unseren erfahrenen Fußchirurgen in Absprache mit dem Patienten das optimale, individuelle Therapiekonzept erstellt.

Diabetisches Fußsyndrom, Charcot-Fuß, rheumatischer Fuß und Gicht

Internistische Erkrankungen betreffen sehr oft auch die Füße und führen durch Störungen der Sensibilität und der Durchblutung zu chronischen Ulcera und Fehlstellungen, zu einem erheblichen Leidensdruck und gegebenenfalls sogar Verlust der Gehfähigkeit. Hier ist die umfassende Erfahrung unseres Fuß-Teams, sowie die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und der Orthopädietechnik eine Grundvoraussetzung für einen Heilungserfolg.

Achillodynien

Schmerzen im Ansatzbereich der Achillessehne (Achillodynie) treten häufig bei Sportlern auf und führen typischerweise zu anlauf- und belastungsabhängigen Beschwerden. Eine Schlüsselrolle bei der Therapie dieser Beschwerden nimmt dabei die Physiotherapie ein, welche in den meisten Fällen auch als alleinige Maßnahmen zum Erfolg führt. In seltenen Fällen wird eine operative Therapie notwendig, insbesondere wenn die Beschwerden mit einer Ansatzverkalkung verbunden sind.

Plantarfasziitis und Fersensporn

Die chronische Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle mit oder ohne Knochensporn (Fersensporn) wird typischerweise durch Überbeanspruchung (Sport), kleine Verletzungen und altbedingtem Verschleiß (Senkfuß) ausgelöst.

Der dornenartige Knochenauswuchs am Fersenbein lässt sich immer ohne Operation behandeln. Dehnungsübungen, entzündungshemmende Maßnahmen, Stoßwellentherapie, Bestrahlung sowie spezielle Einlagen sind Bestandteile der konservativen Therapie.

Plantarfasziitis

In der überwiegenden Zahl der Fälle ist diese entzündliche Erkrankung mit einer Verkürzung der Achillessehne vergesellschaftet. Typische Symptome sind Schmerzen an der inneren Seite der Fußsohle, häufig nach längeren Ruhepausen im Sinne eines Anlaufschmerzes oder morgens. Als konservative Therapiemaßnahme kommen antientzündlich wirkende Medikamente, spezielle Schuheinlagen, Physiotherapie oder Stoßwellen- bzw. Strahlentherapie zum Einsatz. Oft müssen diese Maßnahmen miteinander kombiniert werden. Sollten all diese Maßnahmen zu keinem nachhaltigen Erfolg führen, kommen verschiedene offene als auch minimalinvasive, operative Therapiemaßnahmen in Frage.

Chronische Instabilitäten im oberen Sprunggelenk

Bandverletzungen, welche nicht ausreichend ausheilten, häufig in Kombination mit Sehnenverletzungen (Peronealsehnen) führen zu einer Instabilität, Umknicken und Schmerzen. Die Behandlung erfolgt in erster Linie durch spezielle Physiotherapie (propriozeptive Übungen). Sollte trotzdem keine Besserung der chronischen Beschwerden und der Instabilität eintreten, ist das Ziel eine anatomische Bandrekonstruktion und Naht der eingerissenen Sehnen. In seltenen Fällen ist eine Sehnenersatzplastik erforderlich.

Arthrose des Sprunggelenkes

Eine Arthrose (Abnützung) des Sprunggelenkes führt zu einer Bewegungseinschränkung und belastungsabhängigen Schmerzen. Im Frühstadium können die Symptome durch eine Abtragung bewegungsbehindernder Knochenspangen gebessert werden, zu einem späteren Zeitpunkt sind die Implantation eines Kunstgelenkes (oberes Sprunggelenk) oder die Arthrodese (Gelenkversteifung) mögliche Verfahren, welche beide zu einer starken Verbesserung der beschriebenen Symptome führen. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Verfahren werden dabei individuell auf Basis unserer Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet abgeschätzt und ein Therapieplan gemeinsam mit dem Patienten erstellt.

Knorpeldefekte / Osteochondrosis dissecans / Osteochondrale Läsionen

Knorpelschäden am oberen Sprunggelenk bei Jugendlichen, OD (Osteochondrosis dissecans) oder Knorpeldefekte beim Erwachsenen, OCL (Osteochondrale Läsionen) bedürfen einer differenzierten Diagnostik und abgestuften Therapie je nach Krankheitsstadium. Zur Abklärung ist meist ein MRT mit Kontrastmittel erforderlich. Bei der Therapie kommen minimalinvasive Techniken in Kooperation mit Spezialisten der Radiologie (CT-gezielte Anbohrung), sowie arthroskopische Techniken (Knopflochchirurgie) zur Anwendung.