Was ist das?
Ganglien sind häufig (50 bis 70 % aller Tumore der Hand) vorkommende gutartige Tumore im Hand- und Handgelenkbereich. Ein Ganglion ist eine flüssigkeitsgefüllte Ausstülpung einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide. Meist sind sie an der Streckseite des Handgelenks lokalisiert, unterschiedlicher Größe und imponieren als eine mit Flüssigkeit gefüllte prallelastische Resistenz.
Wie kommt es dazu?
Bindegewebsschwächen in der Gelenkskapsel bzw. in den Sehnenscheiden werden als Ursache angenommen. Durch diese Schwachstellen tritt Gelenks- oder Sehnenscheidenflüssigkeit in das umliegende Weichteilgewebe aus, kann jedoch nicht mehr zurückfließen. Meist findet sich eine Verbindung zu einem Gelenk oder einer Sehnenscheide, von der das Ganglion ausgeht.
Wie ist das Erscheinungsbild (Symptome)?
Die Ganglien imponieren in verschiedenen Größen. Oft sind sie durch die Haut nicht sichtbar, verursachen jedoch durch Ausdehnung bereits Beschwerden wie Druckschmerzen oder Sensibilitätsausfälle. Prinzipiell können sie über jedem Gelenk oder jeder Sehne auftreten. Je nach Lokalisation und Größe können Ganglien rein kosmetisch aber auch funktionell störend sein und zu belastungsabhängigen Schmerzen führen.
Wie ist die Prognose?
Die Entstehung eines Ganglions ist meist ein langsam verlaufender Prozess und kann über Monate und Jahre keine Beschwerden verursachen. Verursacht die Lage und Größe Funktionseinschränkungen und Schmerzen kann das Ganglion operativ entfernt werden. Ein Wiederauftreten nach operativer Entfernung wird in der Literatur in bis zu 20% berichtet.
Wie wird das Ganglion festgestellt?
Primär wird ein Röntgen durchgeführt, um etwaige knöcherne Ursachen für die Entstehung eines Ganglions auszuschließen. Eine Sonographie gibt meist ausreichend Information über Ausgangspunkt und den genauen Verlauf. In seltenen Fällen, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um ein Ganglion von sonstigen möglichen Tumoren unterscheiden zu können. Eine definitive Diagnose über die Gutartigkeit eines Ganglions kann erst eine histologische Untersuchung nach operativer Entfernung liefern.
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Eine operative Entfernung eines Ganglions ist nur bei Schmerzen oder Funktionseinschränkungen notwendig.
Die operative Entfernung des Ganglions erfolgt über einen Hautschnitt. Dabei wird das Ganglion mit seinem zum Gelenk ziehenden Ursprung entfernt und die Gelenkkapsel an der Basis des Stiels offen belassen, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Je nach Größe und Befund kann postoperativ eine Ruhigstellung des Handgelenkes in einer Schiene bis zur Nahtentfernung notwendig sein.
Bei streckseitigen Handgelenksganglien ist eine arthroskopische Entfernung des Ganglionstieles möglich.
Nachbehandlung
Die Finger können unmittelbar nach der Operation bewegt werden. Dadurch werden Verwachsungen vermieden und die postoperative Schwellung reduziert. In der Regel führen die Patienten selbständig Bewegungsübungen durch. Bei Einschränkung der Handgelenksbeweglichkeit, kann eine Ergotherapie erforderlich sein. Nach 10 Tagen werden die Hautfäden entfernt. In den ersten postoperativen Tagen wird eine Hochlagerung der Hand empfohlen.