vorderes Kreuzband

Verletzung des vorderen Kreuzbandes

Verletzungen des vorderen Kreuzbandes sind eine häufige Sportverletzung in unserer Region. Besonders im Winter beim Skisport und im Sommer bei Mannschaftssportarten entsteht diese Verletzung meistens durch ein Verdrehen des Kniegelenkes. Die Behandlung kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen. Bei sportlich aktiven PatientInnen mit hohen Ansprüchen an die Funktion ihres Kniegelenkes oder bei Auftreten von Instabilitätsbeschwerden im Alltag wird die operative Stabilisierung empfohlen. Dabei wird das gerissene Kreuzband arthroskopisch (also in "Schlüsselloch-Technik") mit einer körpereigenen Sehne ersetzt. Je nach Sportprofil und Begleitverletzungen verwenden wir Sehnen aus dem hinteren Oberschenkel, auch Hamstringsehnen genannt (Semitendinosus und Gracilis Sehnen) oder Quadrizepssehnenstreifen als Transplantat. Komplexe Kapsel-Bandverletzungen mit daraus resultierender hoher Rotationsinstablilität erfordern in speziellen Fällen eine zusätzliche Stabilisierung zum VKB-Ersatz. Dabei wird ein Streifen der großen Sehnenplatte des äußeren Oberschenkels (dem Tractus iliotibialis), unter das Außenband gezogen und am Oberschenkel fixiert (mod. Technik nach Lemaire). Insbesondere bei chronischen Instabilitäten oder Revisionseingriffen hat diese Technik Bedeutung. Re-Rupturen, also erneute Bandrisse nach Rekonstruktion erfordern eine genaue Analyse der Ursachen und Einflussfaktoren. Insbesondere technische Faktoren wie Bohrkanallage und verwendetes Fixationsmaterial, aber auch anatomische Voraussetzungen wie die Beinachse und Begleitverletzungen spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Je nach Bohrkanaldurchmesser und Position kann der Revisionseingriff einseitig oder zweiseitig (zuerst Auffüllung der Bohrkanäle mit Knochenmaterial) erfolgen.