Besonders spezialisiert sind wir auf Verkrümmungen der Wirbelsäule. Seitliche Krümmungen heißen Skoliosen, ein starker Rundrücken heißt Kyphose.
Für sogenannte idiopathischen Skoliosen ist die Ursache bisher noch nicht geklärt. Am häufigsten treten diese im frühen Jugendalter insbesondere bei Mädchen auf. Viele dieser PatientInnen können konservativ im Korsett behandelt werden, was das Fortschreiten der Skoliose während des Körperwachstums verhindern soll. Durch enge Zusammenarbeit mit den Orthopädietechnikern, die das Korsett anpassen und den Physiotherapeuten kann die Therapie optimiert werden.
Bei stärkeren Verkrümmungen der Wirbelsäule muss eine Korrektur mittels Operation durchgeführt werden, um ein weiteres Fortschreiten und den damit verbundenen möglichen Komplikationen, wie Schmerzen, Lungenfunktionsstörungen und dem stetigen Fortschreiten der Krümmung vorzubeugen. Im Bereich der Brustwirbelsäule und bei langstreckigen Skoliosen operieren wir von hinten. Bei Verkrümmungen im Bereich der Lendenwirbelsäule ist evtl. eine Operation von vorne möglich, da so wichtige Bewegungssegmente in der Lendenwirbelsäule erhalten werden können.
Weitere und sehr komplizierte Formen der Skoliose findet man gehäuft bei Kindern mit neuromuskulären Erkrankungen (Neuropathische Skoliose) oder angeborene Fehlbildungen (Kongenitale Skoliose). Hier tritt besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen der Fachrichtungen Pädiatrie, Neuropädiatrie, pädiatrischen Intensivmedizinern, Kinderkardiologen und -pulmologen, Experten für Stoffwechselerkrankungen und Humangenetik in den Vordergrund um eine umfassende Behandlung zu gewährleisten.
Bei Skoliosen von Kindern im Wachstum verwenden wir verschiedene Formen der Wachstumslenkung (Growing Rod, Vertikale Expandierbare Titan-Rippenprothese, Magec Stäbe, Apifix).
Insbesondere die Magec-Stäbe haben den Vorteil, dass es uns durch einen kleinen einliegenden Magneten im Stab möglich ist, ohne zusätzliche Operationen die Stäbe dem Wachstum des Kindes entsprechend über eine Fernsteuerung zu verlängern.
Ähnlich verhält sich das Apifix Systen, welches durch einen "Ratschen"-Mechanismus eine sukzessive Korrektur der Skoliose durch physiotherapeutische Beübung und Anpassung während dem Wachstum ermöglicht.
Bei diesen korrigierenden Operationen von Verkrümmungen besteht neben den üblichen Operationsrisiken die Gefahr einer neuronalen Schädigung durch Änderung der Position des Rückenmarkes, um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, überwachen wir während solcher Operationen kontinuierlich die Funktion der Rückenmarksbahnen (Spinal Cord Monitoring).