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Maligne Knochentumore

Bösartige Tumore des Knochens - Knochenkrebs

Bösartige Tumore, die primär den Knochen befallen, sind seltene Erkrankungen die ein hochspezifisches orthopädisches Fachwissen erfordern. Hierbei bildet die Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie Innsbruck ein Kompetenzzentrum mit bestausgebildeten Personal seitens Ärzte und Pflegepersonal. Einerseits muss eine logistisch anspruchsvolle Abklärung mit Röntgenbildgebung, Magnetresonanztomographie, Gewinnung von Gewebeproben, Computertomographie und eventuell Skelettszintigraphie und Sonographie durchgeführt werden. Jeder Patient wird individuell beurteilt und in einem muskuloskeletalen Tumorboard besprochen. Das Tumorboard ist ein wöchentliches Zusammentreffen einer spezialisierten Gruppe von Orthopäden, Radiologen, Pathologen, Onkologen, Nuklearmedizinern, plastischen Chirurgen und Strahlentherapeuten. Abhängig vom beim Patienten diagnostiziertem Tumor, Patientenalter und Ort des Tumors wird dabei eine Entscheidung getroffen über die Notwendigkeit einer Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung. Sehr oft erfolgt eine Kombination aus diesene Therapiemaßnahmen.


Hintergrund

75 % der Knochentumore betreffen die Knochen der Arme, des Beckens und der Beine, davon finden sich 60 % in den Knochen der Beine, besonders im Oberschenkel. Häufig treten bösartige Knochentumore bei Patienten zwischen dem zehnten und zwanzigsten Lebensjahr auf. Nach dem Herkunftsgewebe und dem biologischen Vehralten unterscheidet man Tumore die einerseits vom Knochengewebe, andererseits vom Knorpelgewebe ausgehen. Die Ausprägung kann jedoch vielfältiger sein und zum Teil verwischen (entdifferenzieren). Es gibt auch bösartige Tumore im Knochen, die sich nicht aus Bindegewebsanteilen wie Gefäße, Nerven und Fettgewebe ableiten. 


Beschwerdebild

Der Knochenkrebs macht im Anfangsstadium der Erkrankung keine Beschwerden. Knochenschmerzen, die unabhängig von einer Belastung des Knochens auftreten, sind ein möglicher Hinweis auf eine Tumorerkrankung. Knochentumore, die nicht an den Armen und Beinen lokalisiert sind, können über lange Zeit unbemerkt wachsen.


Behandlung der bösartigen Knochentumore

Ein bösartiges Gewächs des Knochens muss in den allermeisten Fällen operativ entfernt werden. Dies erfordert eine hohe Spezialisierung des Chirurgen und eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten aus anderen Spezialdisziplinen. Häufig muss man den entfernten Knochen mit dem betroffenen Gelenk mit einer Gelenksendoprothese wiederherstellen. Hier verwenden wir speziell für diese Art der Operationen entwickelte Tumorendoprothesen. Bei sehr großen Knochentumoren werden hier für die betroffenen Patienten speziell angefertigte Tumorprothesen nach Anleitung der Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie Innsbruck hergestellt. Diese Tumorendoprothesen können nun für diesen Patienten verwendet werden und ermöglichen dem Patienten nach der Operation die bestmöglichste Bewegung und Alltagstauglichkeit.

Wenn kein Gelenk vom bösartigen Knochentumor betroffen ist, kann aber auch mit einer Knochenverpflanzung von einem gesunden Knochen des Patienten selbst die Stabilität und Funktion wiederhergestellt werden. Postoperativ erfolgt die Mobilisierung des Patienten unter physiotherapeutischer Betreuung und Anleitung des Operateurs auf unserer Station. Dies garantiert eine möglichst rasche Mobilisierung und Wiedereinstieg in die Anforderungen des Alltags. Eine Operation wird sehr häufig mit einer Chemotherapie und / oder Strahlentherapie kombiniert. Dieses Vorgehen verhindert die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens des Tumors (Rezidiv) und reduziert die Möglichkeit eines Resttumors. Alle Patienten mit bösartigen Knochentumoren werden jahrelang nach der Operation noch von uns betreut und kontrolliert, um im Falle eines Wiederauftretens des Tumors sofort reagieren zu können. 

Individualisierte Patientenimplantate

Mittels neuester Technologie ist es möglich bei sehr schwieriger Anatomie oder nach großen Knochenentfernungen (zum Beispiel Knochenkrebs) ein Gelenk bzw. Knochen mit speziell für den Patienten angefertigten Implantaten zu rekonstruieren. 
Mehr Informationen zur 3D-Rekonstruktion finden hier. 


Arten von bösartigen Knochentumoren

Die drei häufigsten primär bösartigen Knochentumore sind das Osteosarkom, das Ewing Sarkom und das Chondrosarkom. Alle drei sind sehr aggressiv, haben noch mehrere Unterformen und neigen zur Ausbildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen).

Das Osteosarkom ist ein in das Knochenmark hineinwachsender bösartiger Tumor, der am häufigsten bei Buben zwischen dem 10. und 25. Lebensjahr auftritt. Am häufigsten befallen sind die langen Röhrenknochen, vor allem der untere Teil des Oberschenkelknochens, der obere Teil des Schienbeins und der Oberarmknochen.

Das Ewing Sarkom ist ein bösartiger Tumor der primär aus dem Knochengewebe hervorgeht, allerdings auch außerhalb des Knochens auftreten kann. Das Ewing Sarkom tritt bei jungen Menschen im Alter zwischen 8 und 30 Jahren auf. Häufigste Lokalisationen sind Oberschenkel, Becken, Wadenbein, Schienbein und Oberarm.

Das Chondrosarkom ist ein knorpelbildender Tumor und macht circa zehn Prozent aller Knochentumore aus. Der überwiegende Teil der Patienten ist zwischen 40 und 60 Jahre alt. Zu circa siebzig Prozent entsteht ein Chondrosarkom im Becken, gefolgt von Rumpf, Schultergürtel, oberer Bereich des Oberschenkels und Oberarm. 


Bösartige Tumore des Weichteils - Weichteilsarkome

Weichteilsarkome kommen bei nur circa ein Prozent aller bösartigen Tumorerkrankungen im Erwachsenenalter vor. Das Weichteilsarkom kann in jedem Alter entstehen, tritt aber gehäuft zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die bösartigen Weichteiltumore gehen von Geweben wie Knochen, Muskeln, Fett und Nerven, Blut- und Lymphgefäßen aus. Die Weichteilsarkome sind nach ihrer Herkunft in fünfzig Untergruppen unterteilt. Die Behandlung besteht meist in einer operativen Entfernung des bösartigen Gewebes verbunden mit einer Strahlentherapie.


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