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GOTS YA Wintertreffen in Innsbruck

In der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie Innsbruck fand am 28. und 29. Oktober 2023 wieder das alljährliche GOTS YA Wintertreffen statt. Unter der Organisation von Standortleiterin Sarah Tomaselli und Dr. Friedemann Schneider stand der diesjährige Workshop unter dem Thema "Von der Bühne in den Ring - Sportmedizinische Aspekte im Kampf- und Tanzsport". 40 interessierte Studierende, Ärzt:innen und Physiotherapeut:innen befassten sich an diesem Wochenende praxisnah mit den typischen Sportverletzungen vor allem von Ellenbogen und Schulter.

Nachdem Alexander Wöckl allen Teilnehmer:innen zu Beginn noch einmal die Anatomie des Ellenbogens ins Gedächtnis rief, informierte Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Rohit Arora über die typischen Verletzungsbilder des Ellenbogens. Dieser Vortrag verdeutlichte uns die vielfältigen Pathologien und Verletzungsmechanismen mit eindrücklichen Fallberichten und intraoperativen Einblicken. In der darauffolgenden Hands-on-Session konnten wir das Gelenk direkt gegenseitig untersuchen, unter der Anleitung von Dr. Miar Ouaret sonographieren und am Simulator selbst arthroskopieren. Dabei gab es auch die Möglichkeit die Behandlung einer Rotatorenmanschettenruptur zu simulieren. 

 

Nach der Mittagspause stand dann der Kampfsport im Fokus. Die Unfallchirurgen Dr. Friedemann Schneider (Innsbruck) und Ap. Prof. Priv.-Doz. Dr. Lukas Negrin (AKH Wien) sowie der Sportphysiotherapeut Clemens Niederholzer (Physiotherapeutischer Betreuer des Bundesligisten Ring Sport Club Inzing) hielten anschauliche Vorträge über die charakteristischen Verletzungsmuster und -mechanismen im Judo, Taekwondo und Ringen. Selbstverständlich standen sie auch für grundlegende Fragen zu ihren Sportarten bereit, die den meisten Teilnehmer:innen noch weitestgehend unbekannt waren. Anschließend an Michael Wagner, den vielfachen Staatsmeister und mehrmaligen WM-Teilnehmer im Ringen, der uns mit vielen eigenen Erfahrungen zum Thema Gewichtsreduktion im leistungsorientierten Kampfsport zum Nachdenken anregte, informierte Sportmedizinerin Univ.-Prof. Dr. Anne Hecksteden über eine weitere wichtige Problematik, nämlich das "Relative Energy Deficiency in Sports", welches heutzutage immer noch zu selten erkannt wird.

Den letzten Vortrag des ersten Tages zum Thema Concussion im Kampfsport hielt Dr. Friedemann Schneider, bevor er zusammen mit Sarah Tomaselli den abschließenden Athlete-Talk moderierte. Hierbei standen Michael Wagner (Profi-Ringer), Benedikt Ernst (Frauen-Nationaltrainer Ringen), Kathrin Unterwurzacher (Olympiateilnehmerin Judo) sowie die zugeschaltete Annalena Bauer (World Games Siegerin Ju-Jutsu) dem Moderationsduo und uns Teilnehmer:innen bei vielen Fragen zu Karriere und Verletzungen Rede und Antwort.
Mit einem gemeinsamen Besuch des Bundesliga Ringkampfs der KG Hötting/Hatting gegen die KG Wien im Vereinsheim Hötting ging ein gelungener erster Tag zu Ende. 

Der zweite Tag begann mit einem lebendigen Einstieg in die Anatomie der Schulter durch Alexander Wöckl. Im Anschluss präsentierte Dr. Lukas Dankl die typischen Sportverletzungen der Schulter, bevor Dr. Miar Ouaret die Bildgebung der Schulter mittels Sonographie anschaulich erklkärte. Die nachfolgende Hands-on Session ermöglichte uns Teilnehmer:innen das eben gelernte umzusetzen und für den Alltag einzuüben. Im Anschluss an eine kurze Mittagspause informierte Sophie Joch (GOTS YA Graz) zum Thema "der weibliche Zyklus im (Leistungs-) Sport".

Die weiteren Vorträge des zweiten Tages drehten sich um das Thema Tanzsport. Den Anfang machte Dr. Elisabeth Schauer vom Centre ASSAL in Genf mit Tanzmedizin, hierbei standen vor allem die besonderen Ansprüche des Balletts auf den Körper im Fokus. Danach stellte die Vizepräsidentin des Urban Dance Verbandes und physiotherapeutische Betreuerin des Breaking Nationalteams Rebekka Saurwein zunächst die Sportart Breaking vor, welche bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zum ersten Mal dabei sein wird, und ging zum Abschluss auf die Besonderheiten der Physiotherapie im Tanzsport ein.

Somit ging ein intensives und lehrreiches Wochenende zu Ende, bei dem alle Teilnehmer:innen viele neue Informationen und Praxistipps für sich mitnehmen konnten. Auf Grund der Themenauswahl mit zwei Sportbereichen, die für die meisten von uns vor diesem Treffen noch weitestgehend unbekannt waren, konnte so auch einiges "nicht-medizinisches Wissen" und spannende Einblicke in "neue Sportarten" gewonnen werden. 

Die bunte Zusammensetzung der Teilnehmer:innen und Vortragenden aus Studierenden, Ärzt:innen und Physiotherapeut:innen und Sportler:innen garantierte neue Blickwinkel auf Schulter und Ellenbogen und die dazugehörigen Verletzungen. 

Vielen Dank an die Sponsoren Arthrex, Ofa und Sporlastic für die Unterstützung des Kurses, an die Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie Innsbruck und die Medizinische Universität Innsbruck für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und natürlich an Sarah Tomaselli, Dr. Friedemann Schneider und die GOTS YA für die hervorragende Organisation dieses spannenden Kurswochenendes!

Bericht: Max Stockmaier

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